PRESSEMITTEILUNG von Bündnis 90/Die Grünen Porta Westfalica vom 02.02.2010

Vorsicht bei Schülerzahlprognosen

Mitte Januar veröffentlichte die Portaner Stadtverwaltung aktualisierte Zahlen über die Einschulungen in den Jahren 2011 - 2015 auf Grundlage der gemeldeten Kinder. Besonders auffällig ist dabei ein starker Einbruch im Schuljahr 2015/16 von über 20 % im Vergleich zu den beiden Vorjahren.

Seitdem beobachten wir mit großer Besorgnis, dass immer mehr Beteiligte die Schülerzahlen für die Jahre nach 2015 deutlich zu niedrig einschätzen. Es scheint sich die Meinung zu manifestieren, dass die Vorhersage für das Schuljahr 2015/16 von 226 Schülerinnen und Schülern als Grundlage für eine mittelfristige Planung verwendet werden könne. Da diese Prognose eine wesentliche Grundlage für die Entscheidungen um die Grundschuldstandorte sein dürfte, halten wir es für wichtig, an dieser Stelle für mehr Klarheit zu sorgen.

Bereits in der Vergangenheit gab es teils deutliche Abweichungen zwischen den Schülerzahlen einzelner Jahre. Schließlich kann man nicht erwarten, dass die Kinder immer in gleichmäßigen Abständen geboren werden. Wichtiger als die Zahlen einzelner Jahre ist vielmehr der langfristige Trend.

Daher haben wir eigene Berechnungen durchgeführt basierend auf der Schülerprognose des statistischen Landesamts NRW, die im November 2009 herausgegeben wurde. Die hier erfolgte Prognose für den Kreis-Minden Lübbecke brechen wir auf Porta Westfalica herunter auf Basis eines langfristigen Vergleichs. Hierbei ergibt sich eine Vorhersage von 280 Schülern pro Jahr zwischen 2016 und 2018.

Auch die im Entwurf des Schulentwicklungsplanung auf Seite 8 dargestellte Bevölkerungsentwicklung der Bezirksregierung Detmold aus dem Jahr 2004 und die Bevölkerungsprognose 2025 der Bertelsmann Stiftung (Seite 9) weisen auf einen langfristigen Verlauf von mindestens 280 Schülern je Jahrgang in Porta Westfalica hin.

Die sich abzeichnende niedrige Zahl der Erstklässler in 2015 sehen wir deshalb als eine einmalige Abweichung nach unten, die keinesfalls für eine mittelfristige Planung genutzt werden darf. Ein kleiner Teil der Abweichung ist durch die Umstellung des Einschulrhythmus von 13 auf 12 Monate zu erklären, der größere Teil dürfte aber zufälliger Natur sein. Diese Information sollte jeder im Hinterkopf haben, der über die Entwicklung der Grundschulstandorte urteilt oder entscheidet. Wer meint unsere Auswertungen durch andere Daten korrigieren oder ergänzen zu können, ist hiermit herzlich aufgefordert dieses zu tun.

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