PRESSEMITTEILUNG von Bündnis 90/Die Grünen Porta Westfalica vom 20.01.2010

Reaktion auf Uranfilm: Privater Atomausstieg

Am vergangenen Freitag wurden viele Zuschauer des Films „Uranium – eine Spurensuche nach der Herkunft von Atomstrom“ sehr nachdenklich, als deutlich wurde, welche großflächigen Verseuchungen durch den Abbau des „Brennstoffes“ für unsere deutschen Atomkraftwerke in den Uranabbauländer, wie beispielsweise Australien, entstehen. Während des Filmabends der Portaner GRÜNEN im Hausberger Begegnungszentrum wurde klar, dass unser Atomstrom mit riesigen radioaktiven Schlammbecken der Uranminen zusammenhängt, die sowohl das Trinkwasser als auch den Boden in den Abbauländern, vergiften. 85 Prozent der radioaktiven Strahlenbelastung finden sich in den Absetzbecken wieder, die größtenteils nicht ausreichend abgedichtet sind.

Die sehr wasserintensive Uranerzaufbereitung verbraucht in Australien jahrtausende alte Wasserreserven, die damit für die australischen Ureinwohner unwiederbringlich verloren sind. Ernüchtert registrierten die Besucher des Filmabends, dass die gesetzliche Verpflichtung der australischen Minenbetreiber zur 10.000-jährigen Absicherung des Minengebietes eine Farce ist, wie uneingezäunte Absetzbecken mit radioaktiven Schlämmen aus den 1950er Jahren bereits heute zeigen.

Aber auch der ca. 22.000 km lange Transport der jährlich ca. 200 Tonen Uran zu jedem deutschen Kernkraftwerk ist eine gefährliche Angelegenheit, wie die Filmaufnahmen zeigten: Beim Überholen eines Urantransporters auf der Autobahn in Frankreich wurde eine 16-fach erhöhte Strahlenbelastung der Umgebung gemessen.

Während der anschließenden Diskussion sprachen sich die Filmbesucher für den privaten Atomausstieg aller verantwortungsvollen Bürger aus: Der Wechsel zu einem Stromanbieter aus erneuerbaren Quellen (Solar-, Wasser- und Windenergie) ist die einzige richtige Reaktion auf diesen aufrüttelnden Film, so der Tenor des grünen Filmabends. Wer selber den privaten Atomausstieg vollziehen möchtet, findet gute Hinweise unter www.atomausstieg-selber-machen.de.

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