PRESSEMITTEILUNG von Bündnis 90/Die Grünen Porta Westfalica vom 01.12.2009

Bildungslandschaft nicht „kaputt sparen“

Der Stadtverband und die Ratsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Porta Westfalica unterstützen den jüngsten Beschluss des Bildungsausschusses, den Prozess zur Standortreduzierung von Grundschulen einzuleiten. Wir sind der Auffassung, dass die Schließung einzelner Grundschulen nicht zu vermeiden ist. Aufgrund des sich abzeichnenden starken Rückgangs der Schülerzahlen können nicht mehr alle Grundschulen ausreichend mit Lehrern versorgt werden. Das Land NRW als Arbeitsgeber der Pädagogen schreibt bestimmte Lehrer-Schüler-Relationen vor und diese führen bei sinkenden Schülerzahlen auch zu weniger Lehrern. Zum anderen zwingt die sehr prekäre Haushaltslage der Stadt Porta Westfalica dazu, auch die Betriebskosten für Schulgebäude dauerhaft zu reduzieren. Jedes weitere Festklammern an allen zehn Grundschulen würde zu Lasten der Generationengerechtigkeit gehen, da die jetzigen Grundschüler später die Zeche für die versäumten Einsparungen zahlen müssen.


Gleichzeitig fordern wir aber, dass nun auch verstärkt über die Bildungsqualität gesprochen wird und nicht nur über die Wirtschaftlichkeit. Die Bildungslandschaft in Porta Westfalica darf auf keinen Fall „kaputt gespart“ werden. Eine optimale Ausstattung der Schulen durch den städtischen Träger ist wesentlich für eine nachhaltige Bildungspolitik. Besonders wichtig ist uns auch die Klassenstärke, deren Richtwert bei 24 Schülern je Klasse liegt. Dieser darf auch nach einer Standortreduzierung nicht regelmäßig überschritten werden. Sind die Klassen zu groß, leidet die Qualität des Unterrichts. Auch eine Förderung leistungsschwacher Schüler und die Integration von Förderkindern erfordern optimale Rahmenbedingungen.

Unser Ziel ist ein objektiver und ganzheitlicher Lösungsansatz für gesamt Porta Westfalica. Wir haben Verständnis für alle, die ihre Grundschulen vor Ort erhalten wollen. Und wir begrüßen das aktive Engagement von Eltern und Lehrern für den Erhalt ihrer Grundschulen und ihre Lösungsvorschläge. Wichtig ist uns aber, dass dieses Engagement nicht zu einem Gegeneinander einzelner Stadtteile führen darf. Letztendlich sollen klare sachliche Argumente über die Standorte entscheiden. So soll ermittelt werden, welche Grundschulgebäude die nötige Größe und den besten baulichen Zustand aufweisen. Weitere Kriterien sind die Schülerzahlen in den Stadtteilen und die Länge der Schulwege. Deshalb soll auf der Basis der vorliegenden Daten und Fakten im Einvernehmen mit einer großen Mehrheit der Betroffenen eine fundierte Entscheidung getroffen werden. Damit würden sowohl unsere Stadt als auch die Eltern endlich wieder die notwendige Planungssicherheit erhalten.

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